
Drei Tage die Woche arbeitet die Ich-Erzählerin in der Kleintierhandlung von Herrn Mohn. Während sie mit Laufrädern, Katzenbäumen und Zierfischfutter beschäftigt ist, statt ihre Magisterarbeit in Angriff zu nehmen, wartet zuhause ihr Mitbewohner und Freund Sylvester. Ein Frauenschwarm, der unter Bindungsängsten leidet und sich regelmäßig verleugnen lässt.
Als eines Tages die gemeinsame Freundin Matilda mit einer handfesten Angstneurose und „dem größten Hund der Welt“ vor der Tür steht, heißt es nur eins: Helfen!
Mal zaghaft, mal zupackend, aber immer liebevoll, begeben sie sich gemeinsam in den Dschungel der therapeutischen Möglichkeiten, bis sich Matilda schließlich dem Schockprogramm einer kettenrauchenden Therapeutin stellt…
„Erste Hilfe“ ist ein anrührender und humorvoller Roman über Ängste, Freundschaft und Mut.
Bei dieser Uraufführung der Bestsellerautorin Mariana Leky („Was man von hier aus sehen kann“) schlüpft das Schauspielensemble wechselnd in die verschiedenen Rollen und produziert sämtliche Geräusche direkt auf der Bühne.
So erlebt das Publikum den akustischen Entstehungsprozess eines Hörspiels – live!
„Es ist nicht viel, was in einem Buch stehen muss, damit ein Lieblingsbuch daraus wird, das beweist Mariana Leky.“ – Süddeutsche Zeitung
Ab 04. April 2025
Dauer 120 Minuten inkl. Pause
Keine aktuellen Veranstaltungen

Ronja Schweikert studierte nach dem Abitur visuelle Gestaltung an der HfG Schwäbisch Gmünd. Anschließend absolvierte sie ihr Schauspielstudium an der adk Ulm.
Ihre Theaterstationen führten sie unter anderem an:
Das Nationaltheater Istrien, LTT Tübingen, Staatstheater Stuttgart, Luzerner Theater, Theater der Altstadt Stuttgart, WLB Esslingen, Theatersommer Ludwigsburg, Studiotheater Stuttgart, Horizonttheater Köln, Severinsburgtheater Köln, Kammertheater Karlsruhe, Theater der Künste Zürich und das Theater Eurodistrict Baden Alsace.
Im Jahr 2005 gründete sie das freie Theaterensemble „theaterneuland“ und realisiert seither in der Freien Theaterszene eigenen, spartenübergreifende Projekte.

Ist geboren und aufgewachsen in Bruchsal. Nach ihrer Schauspielausbildung führten sie verschiedene Engagements unter anderem an die Freilichtspiele Schwäbisch Hall, das Badische Staatstheater Karlsruhe, Theater der Altstadt und Studio Theater in Stuttgart, Fabriktheater Rote Fabrik Zürich (CH), die Kellerbühne St. Gallen (CH). Sie war mehrere Jahre festes Ensembelmitglied am Theater St. Gallen (CH). Sie lebt und arbeitet als freie Schauspielerin in Stuttgart.

Jens Woggon wuchs in Zürich auf und besuchte dort die European Film Actor School. Nach Abschluss seiner Ausbildung spielte er zunächst in mehreren Fernsehproduktionen wie „Der Alte“, „Polizeiruf 110“ oder auch Margarethe von Trottas „Jahrestage“. Außerdem sammelte er Bühnenerfahrung bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel und am Theater an der Kö in Düsseldorf. Ab 2002 war er regelmäßiger Gast an den Schauspielbühnen Stuttgart, spielte mehrfach am Grenzlandtheater Aachen, beim Theatersommer Ludwigsburg und im Forumtheater Stuttgart. Zuletzt war er für die Junge Oper Stuttgart und das Theater der Altstadt tätig. Auf der Bühne verkörperte er die männliche Hauptrolle in „Romeo und Julia“, „Hamlet“, „Don Carlos“, „Purple Rose of Cairo“, „Komödie im Dunkeln“ und im „Jedermann“. Er gab den Karl Moor in „Die Räuber“, den Wurm in „Kabale und Liebe“ und die Wirtin „Im Weißen Rössl am Ludwigsee“ und war u.a. auch noch in „Die Ratten“, „Das Boot“, „1984“, „Himmel über Berlin“, „Feelgood“, „Amphytrion“ und „Ladies Night“ zu sehen. Jens Woggon lebt mit Frau, Tochter und Hund in Stuttgart.

Regie
Geboren 1965 in Stuttgart, arbeitet als Regisseur, Dozent und Autor. Seit 1991 Regisseur für Hörspiel, Mundarthörspiel und Feature beim Südwestrundfunk; im Rahmen dieser Arbeit diverse Auszeichnungen (RIAS Feature-Preis 2007, 2011, DB AG Journalistenpreis, Juliane Bartels Preis, LUX). Verfasser von Kinderhörspielen und Featuresendungen für SWR2; Bearbeitung von Romanen zu Hörspielvorlagen.
Zusammenarbeit mit dem SWR Vokalensemble: Bühnenkonzepte und Regie für Kinderkonzerte im Rahmen der Reihe „Young Classix“ (Sindbad der Seefahrer, Die Nachtigall, Singen kann doch jeder, Hänsel und Gretel); preisgekrönt mit „Echo Classic“ 2015, „Leopold“ 2015.
„Livehörspiele“: Konzept, Bearbeitung der Romanvorlagen und Schauspielregie; an den Kammerspielen Karlsruhe, am Studiotheater Stuttgart, am Theater Kabirinett und an der staatl. Hochschule für darstellende Kunst Stuttgart.
Seit 2013 Dozent an der staatlichen Hochschule für darstellende Kunst Stuttgart im Bereich Sprechkunst und Mediensprechen.

Bühne & Kostüm
Nach dem Mode- und Designstudium an der „Universidad Politecnica Madrid“, an der sie als Jahrgangsbeste abschnitt, studierte Maria Martinez Szenographie und Design am „St. Martins College London“. 2000 erhielt sie den 1. Preis beim Wettbewerb für Kostümdesign in Porto, Portugal, 2007 den 1. Preis „Injuve“ in Madrid. Sie arbeitete am Staatstheater Stuttgart, für die Ruhrtriennale, am Theater Kanton Zürich und bei Lokstoff Stuttgart. Zahlreiche gemeinsame Produktionen mit Christof Küster in Weingarten, dem Studio Theater Stuttgart und mit seinem THEATER-Projekt Stuttgart 22.

Regieassistenz
Ist 1998 in Stuttgart geboren und ist seit ihrer Kindheit musikalisch tätig. Sie erlernte mehrere Instrumente, hat an Wettbewerben teilgenommen und singt bis heute in verschieden Chören. 2021 beendete sie ihre Schauspielausbildung an der internationalen Schauspielakademie CreArte. Am Theater der Altstadt hat Johanna Grässle bereits mehrere Regieassistenzen übernommen („Das Maß der Dinge“, „Der einsame Westen“, „La Cage aux Folles“, „Der Besuch der alten Dame“) und stand u.a. bei der Inszenierung des „Jedermann“ auf der Bühne. Auch spielte sie in mehreren Kurzfilmen.

Dramaturgie
Studierte Anglistik und Romanistik an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Neben und nach dem Studium absolvierte sie eine private Schauspielausbildung und studierte im Anschluss vier Semester Theaterpädagogik und Theaterwissenschaft in Bayreuth.
Seit 2011 ist sie als freischaffende Schauspielerin aktiv auf der Bühne, u.a. an der Studiobühne Bayreuth, im Schlosstheater Thurnau oder mit ihren mobilen Soloproduktionen. Am Theater der Altstadt ist sie seit 2013 als Schauspielerin in vielen Produktionen zu sehen und übernahm außerdem die theaterpädagogische Arbeit. In der neuen Spielzeit ist sie nun als Dramaturgin und Theaterpädagogin am Theater der Altstadt tätig.
Es quiekt so putzig
Das Live-Hörspiel „Erste Hilfe“ im Theater.der Altstadt bearbeitet ein psychisches Problem auf lockere Weise.
Von Cord Beintmann
Auf der Bühne stehen drei Schreibtische mit Telefonen, Tassen, einem Goldfischbehälter und einer UraltRechenmaschine. Dann gibt es einen Vogelkäfig, Plastikbehälter, einen Schuh auf Kieselsteinchen und noch viel mehr Dinge, mit denen man Geräusche erzeugen kann. Die Erzählerin und ein Mann namens Sylvester betreten die Bühne (María Martínez Peña). Sie sind eine Art Zweier-Wohngemeinschaft und kein Paar, wenn auch Sylvester seine Mitbewohnerin penetrant mit dem Satz „Ich liebe dich“ konfrontiert. Jens Woggon spielt ihn als versponnen-intellektuelle Type, während Ronja Schweikert, die Erzählerin und zugleich eine Figur des Stücks, eine sehr klare, bodenständige Ausstrahlung hat.
„Erste Hilfe“ heißt das am Freitag im Theater der Altstadt uraufgeführte LiveHörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Mariana Leky (2004), das der Theater und Hörspielregisseur Günter Maurer für die Bühne bearbeitet und inszeniert hat. Das Stück hat erst einmal Wohlfühltendenzen, wenn eine Zoohandlung präsentiert wird, in der die Erzählerin arbeitet. Da quiekt und raschelt es putzig; der von Jens Woggon gesprochene Inhaber agiert autoritär, und Ronja Schweikert berichtet bebend: „Das Herz der Springmaus in meiner Hand klopfte schnell.“ Doch es gibt eine ernste Ebene – sie ist das Hauptthema des so ungewöhnlichen wie spannenden Bühnengeschehens. Es erscheint Matilda, fein und sensibel von Caroline Sessler verkörpert. Sie hat eine massive
Angststörung, hält sich für verrückt und fürchtet, von ihrer Umwelt so wahrgenommen zu werden. Die Erzählerin und Sylvester wollen ihr helfen und versuchen das auf so rührende wie unprofessionelle Weise. Irgendwann schleppen sie die Freundin zu Fachleuten, und da gelingt dem Stück eine witzige Psychotherapeuten-Parodie.
Live-Hörspiel – das ist hier eine tolle, formal hoch spannende Sache. Man hört direkte Dialoge, doch alle drei Agierenden erzählen auch. Und sie fabrizieren Geräusche, einen brummenden Automotor, über Kies laufende Schritte, Partygeplapper, ein zu Boden krachendes Tablett. Zu erleben ist eine perfekte Mixtur aus Drama, Hörspiel und Prosatext, von Günter Maurer souverän-professionell realisiert. Bearbeitet wird ein massives psychisches Problem, sehr ernsthaft, aber zugleich auf eine lockere, oft amüsante Weise. Das macht die Qualität dieser wunderbar eigenwilligen Theaterproduktion aus.
Stuttgarter Zeitung, 07.04.2025
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Mo – Fr | 10 – 18 Uhr
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Theater der Altstadt
Rotebühlstraße 89
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