Tom, sportlicher Unternehmer und Millionär Ende 50, und seine Frau und Ex-Assistentin Sue haben zum Sponsoring-Talk übers Wochenende geladen. Ihr beachtliches Anwesen liegt hoch oben auf dem Berg, im Mobilfunk-Loch. Sophia, junger Kunst-Shootingstar, kommt wie ihr Lover Jared „aus dem Ghetto“. Sie hofft auf die Finanzierung eines gewaltigen Kunstprojekts: „Ein sich bewegender Müllberg, eine brennende Müllwelle, die sich das Flussbett hinunterwälzt. Ein Riss. Eine klaffende Wunde. Der Riss durch die Welt.“
Die Gegensätze, anfangs unter Höflichkeit und intellektuellen Diskussionen versteckt, treten im Verlauf des Abends mehr und mehr hervor.
Alkohol fließt, Gläser klirren, sexuelle Anziehung überwindet Klassenunterschiede, Bilder und Träume von biblischen Plagen scheinen alle wie ein Fluch zu verfolgen. Die hellsichtige Hausangestellte Maria beobachtet das alles distanziert und erahnt bereits das Ende der Zivilisation.
„170 Fragmente einer gescheiterten Unterhaltung“ nennt der Autor im Untertitel sein Stück. Auf virtuose Weise zerlegt er den Handlungsablauf und die Gespräche durch Zeitsprünge und Wiederholungen, unterbrochen von Albträumen der Abendgesellschaft. So entsteht eine Art Collage der Eskalation und wir… schauen lustvoll zu.
Schimmelpfennig gilt als einer der meistgespielten deutschen Dramatiker der Gegenwart, dessen Stücke in etwa 40 Ländern aufgeführt werden.
„Die Mischung von Boulevard und großen gesellschaftlichen Themen beherrscht der Autor meisterhaft.“
– Die Deutsche Bühne
Ab 15. November 2024
Mi22Jan19:3019:30 Der Riss durch die Weltvon Roland Schimmelpfennig | 50% zahlen - 100% sehen
Beschreibung:
Tickets, Getränke und Snacks zum halben Preis.
Tom, sportlicher Unternehmer und Millionär Ende 50, und seine Frau und Ex-Assistentin Sue haben zum Sponsoring-Talk übers Wochenende geladen. Ihr beachtliches Anwesen liegt hoch oben auf dem Berg, im Mobilfunk-Loch. Sophia, junger Kunst-Shootingstar, kommt wie ihr Lover Jared „aus dem Ghetto“. Sie hofft auf die Finanzierung eines gewaltigen Kunstprojekts: „Ein sich bewegender Müllberg, eine brennende Müllwelle, die sich das Flussbett hinunterwälzt. Ein Riss. Eine klaffende Wunde. Der Riss durch die Welt.“
Do23Jan19:3019:30 Der Riss durch die Weltvon Roland Schimmelpfennig
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Fr24Jan19:3019:30 Der Riss durch die Weltvon Roland Schimmelpfennig
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Sa25Jan19:3019:30 Der Riss durch die Weltvon Roland Schimmelpfennig
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Tom, sportlicher Unternehmer und Millionär Ende 50, und seine Frau und Ex-Assistentin Sue haben zum Sponsoring-Talk übers Wochenende geladen. Ihr beachtliches Anwesen liegt hoch oben auf dem Berg, im Mobilfunk-Loch. Sophia, junger Kunst-Shootingstar, kommt wie ihr Lover Jared „aus dem Ghetto“. Sie hofft auf die Finanzierung eines gewaltigen Kunstprojekts: „Ein sich bewegender Müllberg, eine brennende Müllwelle, die sich das Flussbett hinunterwälzt. Ein Riss. Eine klaffende Wunde. Der Riss durch die Welt.“
Mi29Jan19:3019:30 Der Riss durch die Weltvon Roland Schimmelpfennig
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Tom, sportlicher Unternehmer und Millionär Ende 50, und seine Frau und Ex-Assistentin Sue haben zum Sponsoring-Talk übers Wochenende geladen. Ihr beachtliches Anwesen liegt hoch oben auf dem Berg, im Mobilfunk-Loch. Sophia, junger Kunst-Shootingstar, kommt wie ihr Lover Jared „aus dem Ghetto“. Sie hofft auf die Finanzierung eines gewaltigen Kunstprojekts: „Ein sich bewegender Müllberg, eine brennende Müllwelle, die sich das Flussbett hinunterwälzt. Ein Riss. Eine klaffende Wunde. Der Riss durch die Welt.“
Do30Jan19:3019:30 Der Riss durch die Weltvon Roland Schimmelpfennig | Mit Einführung
Beschreibung:
Mit Einführung ins Stück um 19:00 Uhr
Tom, sportlicher Unternehmer und Millionär Ende 50, und seine Frau und Ex-Assistentin Sue haben zum Sponsoring-Talk übers Wochenende geladen. Ihr beachtliches Anwesen liegt hoch oben auf dem Berg, im Mobilfunk-Loch. Sophia, junger Kunst-Shootingstar, kommt wie ihr Lover Jared „aus dem Ghetto“. Sie hofft auf die Finanzierung eines gewaltigen Kunstprojekts: „Ein sich bewegender Müllberg, eine brennende Müllwelle, die sich das Flussbett hinunterwälzt. Ein Riss. Eine klaffende Wunde. Der Riss durch die Welt.“
Fr31Jan19:3019:30 Der Riss durch die Weltvon Roland Schimmelpfennig | Mit Publikumsgespräch
Beschreibung:
Mit Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellung
Tom, sportlicher Unternehmer und Millionär Ende 50, und seine Frau und Ex-Assistentin Sue haben zum Sponsoring-Talk übers Wochenende geladen. Ihr beachtliches Anwesen liegt hoch oben auf dem Berg, im Mobilfunk-Loch. Sophia, junger Kunst-Shootingstar, kommt wie ihr Lover Jared „aus dem Ghetto“. Sie hofft auf die Finanzierung eines gewaltigen Kunstprojekts: „Ein sich bewegender Müllberg, eine brennende Müllwelle, die sich das Flussbett hinunterwälzt. Ein Riss. Eine klaffende Wunde. Der Riss durch die Welt.“
Sa01Feb19:3019:30 Der Riss durch die Weltvon Roland Schimmelpfennig
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Tom, sportlicher Unternehmer und Millionär Ende 50, und seine Frau und Ex-Assistentin Sue haben zum Sponsoring-Talk übers Wochenende geladen. Ihr beachtliches Anwesen liegt hoch oben auf dem Berg, im Mobilfunk-Loch. Sophia, junger Kunst-Shootingstar, kommt wie ihr Lover Jared „aus dem Ghetto“. Sie hofft auf die Finanzierung eines gewaltigen Kunstprojekts: „Ein sich bewegender Müllberg, eine brennende Müllwelle, die sich das Flussbett hinunterwälzt. Ein Riss. Eine klaffende Wunde. Der Riss durch die Welt.“
So02Feb17:0017:00 Der Riss durch die Weltvon Roland Schimmelpfennig
Beschreibung:
Tom, sportlicher Unternehmer und Millionär Ende 50, und seine Frau und Ex-Assistentin Sue haben zum Sponsoring-Talk übers Wochenende geladen. Ihr beachtliches Anwesen liegt hoch oben auf dem Berg, im Mobilfunk-Loch. Sophia, junger Kunst-Shootingstar, kommt wie ihr Lover Jared „aus dem Ghetto“. Sie hofft auf die Finanzierung eines gewaltigen Kunstprojekts: „Ein sich bewegender Müllberg, eine brennende Müllwelle, die sich das Flussbett hinunterwälzt. Ein Riss. Eine klaffende Wunde. Der Riss durch die Welt.“
Geboren 1993 in Waiblingen, absolvierte eine professionelle Schauspielausbildung und ist seitdem in verschiedenen Bereichen tätig. Seit 2015 stand er mehrfach vor der Kamera und ist auch als Sprecher tätig. Darüber hinaus spielt er an verschiedenen Theatern, u.a. am Sandkorn – Theater in Karlsruhe. Seit 2019 war er immer wieder in verschiedenen Produktionen des Theater der Altstadt zu sehen, zuletzt in „Harold und Maude“, „Eins und Eins – Das macht zwei“, „La Cage aux Folles“ und „Der Besuch der alten Dame“.
Geboren 1992 in Pforzheim, ist seit 2018 als freischaffende Schauspielerin in der freien Szene, sowie im Bereich TV und Sprechen tätig. Sie spielt unter anderem bei LOKSTOFF!, im Forum Theater und im Sandkorn Theater. Neben einigen Filmproduktionen hat sie Sprecher- und Voice Over Tätigkeiten beim SWR und engagiert sich in sozialen und theaterpädagogischen Projekten. Nach Abschluss der Schauspielausbildung 2015, studierte sie Kultur- und Medienbildung an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg.
Geboren 1968 in der Nähe von Dresden, studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Schon während seines Studiums spielte er am Theater an der Glocksee und dem Staatstheater in Hannover. Wirkt seit 1993 in verschiedenen Fernsehproduktionen mit (z.B. mehrfach im Tatort). Sein erstes festes Theaterengagement führte ihn 1996 an das Theater Heilbronn. Danach wechselte er an die Württembergische Landesbühne Esslingen und war dort 20 Jahre festes Ensemblemitglied. Er arbeitete u.a. mit den RegisseurInnen Sandrine Hutinet, Jan Neumann, Marcel Keller, Christine Gnann, Alexander Müller Elmau und Christof Küster. Er wirkte als Schauspieler in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit und als Sprecher für Hörspiele. Seit 2021 arbeitet er als freischaffender Schauspieler. „Die Perser“ ist seine erste Produktion am Forum Theater Stuttgart. An der Württembergischen Landesbühne Esslingen wurde er mehrfach mit dem Publikumspreis der Theaterfreunde als „Bester Schauspieler“ ausgezeichnet.
Sie erhielt ihre Ausbildung in den Bereichen Schauspiel, Tanz und Gesang in ihrer Heimatstadt Stuttgart und in München. Bereits während ihres Abiturs war sie Mitglied der Manhattan Dance Company unter der Leitung von Sean Cheesman und Marilena Grafakos. Sorina Kiefer war in mehreren Produktionen am Theater Regensburg, als Chiffon in „Der kleine Horrorladen“ am Theater der Altstadt in Stuttgart, als Rosalia in „West Side Story“ am Landestheater Detmold und als Solistin in „Sound Of Music – A Beautiful Nightmare“ von Yan Duyvendak auf Europatournee zu sehen. Es folgten Engagements als Maxine für „West Side Story“ bei den Salzburger Festspielen, als Elisabeth in „Maria Stuart“ im Münchner Theater HochX und als Adele in „Monsieur Claude und seine Töchter“ für das A.gon Theater. Außerdem choreographierte sie u.a. die Musicals „Heiße Ecke“ und „Hexen“ am Theater der Altstadt in Stuttgart, in welchen man sie auch als Darstellerin erleben konnte. Im Bereich Film sammelte sie erste Erfahrungen als Readhead Child beim Spielfilm „Hard Way – The Action Musical“.
Die Schauspielerin, Regisseurin, Kuratorin und Dozentin lebt in Stuttgart. Sie debütierte am Schauspiel Frankfurt unter der Regie von Benjamin Korn als „Fräulein Julie“. Ausgebildet wurde sie an der Hochschule der Künste in Berlin in den achtziger Jahren. Als Schauspielerin, Regisseurin und Kuratorin pendelt sie zwischen der künstlerischen Arbeit als Real-Boulevard Performerin, im deutsch-französischen Kontext, als lebendige Geschichtsforscherin und im multi-medialen Musiktheater als Regisseurin. „She likes pretty crazy stuff“. Tätig u.a. am Schauspiel Frankfurt, Staatstheater Nürnberg, Staatstheater Karlsruhe, Schauspiel Bonn. Zehn Jahre eigenes Theaterkollektiv Healing Theatre in Köln und Top Dogs im Theater im Bauturm. 13 Jahre Theater Rampe in Stuttgart, inklusive sechs Jahre 6 and the City auf dem Fernsehturm. Musiktheater in Köln, Amsterdam, Stuttgart, Wien. 100 Vorstellungen des Solos Welche Droge passt zu mir? Die deutsch-französische Koproduktion Marthe & Mathilde mit der Compagnie Le Talon Rouge aus Strasbourg und Ausstellungen im öffentlichen Raum mit INTER KULTUR FOTO ART. Dozentin für Schauspiel an der Akademie für Kommunikation in Stuttgart.
Regie
1976 geboren in Bremen, schloss im Jahr 2000 sein Schauspielstudium an der staatlichen HMT Hannover ab. Es folgten zehn Jahre in festen Engagements an den Stadttheatern in Kaiserslautern, Heilbronn und Heidelberg. Neben anschließenden Gastrollen in verschiedenen Ensembles und zahlreichen Auftritten mit Solo-Stücken, führt er 2012 erstmalig Regie – bei „Disco Pigs“ von Enda Walsh am Studio Theater Stuttgart, wo zahlreiche weitere Arbeiten folgen. Seitdem inszeniert er u.a. auch am Deutschen Theater Göttingen, am Theater Baden-Baden, am Wallgraben Theater Freiburg und am Theater Pforzheim. Außerdem ist er als Sänger und Komponist des Electropop-Duos „Bang & Cherry“ sowie als House-DJ seit einigen Jahren auf unterschiedlichen Bühnen präsent.
Seine für 2020/2021 geplante Inszenierung von „Love Letters“ musste leider wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. In der Spielzeit 2021/2022 inszenierte er „Frühstück bei Tiffany“ am Alten Schauspielhaus. 2023/2024 war er als Schauspieler und Sänger in „Das Fräulein Wunder“ an der Komödie im Marquardt zu erleben.
Bühne & Kostüm
Geboren in Wien, lebt und arbeitet in Berlin und Wien. Nach einer Fachhochschulausbildung für Innenarchitektur und Möbelbau arbeitete er bei verschiedenen Architekten und als Tischlergeselle in einem Atelier für antike Wohnungseinrichtung. Von 1994 bis 2001 studierte er Bühnenbild und Kostümentwurf an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mozarteum in Salzburg bei Herbert Kapplmüller und Kunstgeschichte in Wien. Noch während des Studiums begann die Zusammenarbeit mit Leonie Mohr, sowie ab 1997 seine Arbeit mit der Gruppe Laafi – Initiative für Entwicklung an medizinischen Infrastrukturprojekten in Burkina Faso/Westafrika. Seit 1999 ist er als freier Bühnen- und Kostümbildner für Theater und Film unter anderem am Staatstheater Stuttgart, Schauspielhaus Bochum, Schauspiel Frankfurt, an der Oper Chemnitz tätig. Ab 2007 beginnt gemeinsam mit dem Regieteam Herbordt/Mohren und der Bühnenbildnerin Leonie Mohr die Beschäftigung mit für Publikum und Darsteller*innen gleichermaßen begehbaren Rauminstallationen, performativen Objekten und inszenierten Ausstellungen. Arbeiten in den Sophiensälen Berlin, dem Mousonturm Frankfurt, auf Kampnagel Hamburg, im Württembergischen Kunstverein und an der Rampe Stuttgart. Seit 2005 entstehen erste Videoarbeiten. Von 2009 bis 2013 war er Ausstattungsleiter am Schauspiel der Staatstheater Stuttgart und erhielt 2013 den Theaterpreis Der Faust – Preis des Präsidenten für das Gesamtensemble des Staatsschauspiels Stuttgart. Seit 2016 Lehrauftrag für Szenenbild an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, dffb. 2021 Gründung des Kollektivs Künstlerische Intelligenz mit Janek Liebetruth und Sören Hornung.
Bühne & Kostüm
Bühnenbildnerin, studierte Bühnenbild und Kostümentwurf in der Meisterklasse von Herbert Kapplmüller an der Universität Mozarteum Salzburg. Nach Assistenzen bei den Salzburger Festspielen, an der Hamburgischen Staatsoper und der Oper Graz ist sie seit 2002 freischaffend als Bühnen- und Kostümbildnerin tätig. Arbeiten unter anderem am Staatstheater Karlsruhe, an der Oper Chemnitz, in den Sophiensaelen Berlin und auf Kampnagel Hamburg. Neben ihrer Tätigkeit fürs Theater entstanden Ausstellungsgestaltungen für das Jüdische Museum Wien und das Wienmuseum sowie freie Arbeiten im Bereich Kunst am Bau. Preisträgerin der Jungen Akademie Berlin. Schon während des Studiums begann die gemeinsame Arbeit mit Hannes Hartmann. Neben ihrer Tätigkeit fürs Theater entstanden Ausstellungsgestaltungen u.a. für das Jüdische Museum Wien. In der langjährigen Zusammenarbeit beschäftigen sich Leonie Mohr und Hannes Hartmann vor allem mit für Darsteller*innen und Zuschauer*innen gleichermaßen begehbaren Rauminstallationen und performativen Objekten.
Regieassistenz
Geboren 2005, schloss sie die Schule im Juli 2024 mit Fachhochschulreife ab, seit August 24 Regieassistentin und FSJlerin am Theater der Altstadt. Davor hatte sie noch nicht viel Erfahrung mit Theater außer Tanzauftritte auf kleineren Veranstaltungen und eine Sprechrolle in einem Erklärvideo für Datenschutz.
Dramaturgie
Studierte Anglistik und Romanistik an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Neben und nach dem Studium absolvierte sie eine private Schauspielausbildung und studierte im Anschluss vier Semester Theaterpädagogik und Theaterwissenschaft in Bayreuth.
Seit 2011 ist sie als freischaffende Schauspielerin aktiv auf der Bühne, u.a. an der Studiobühne Bayreuth, im Schlosstheater Thurnau oder mit ihren mobilen Soloproduktionen. Am Theater der Altstadt ist sie seit 2013 als Schauspielerin in vielen Produktionen zu sehen und übernahm außerdem die theaterpädagogische Arbeit. In der neuen Spielzeit ist sie nun als Dramaturgin und Theaterpädagogin am Theater der Altstadt tätig.
„Der Riss durch die Welt“: Vom Herumzappeln der Sprache
Die Inszenierung des Einakters „Der Riss durch die Welt“ im Theater der Altstadt in Stuttgart erzählt von bedrohlicher Gegenwart.
von Cort Beitmann
Eigentlich könnte das ein behagliches Kammerspiel werden. Wird es aber nicht. Auf der Bühne stehen drei schick reduzierte Kuben zum Sitzen und ein Servierwagen. Zwei Paare treten auf, das Arrangement hat etwas Boulevardstückhaftes. Tom, um die 60, in lässigem Pulli und mit schwerer Hornbrille, ist ein schwerreicher Unternehmer aus der Satellitenbranche, seine Frau Sue (herrlich nüchtern: Sorina Kiefer) dezentkonventionell gewandet (Bühne und sorgfältige Kostüme: Hannes Hartmann und Leonie Mohr).
Ort der Handlung ist eine stattliche Villa mit gigantischen Glasfenstern, Bildern Mark Rothko und Büchern von Kant und Büchner (Letzteres passt nicht so recht). Ein Paar kommt zu Besuch, die einunddreißigjährige kesse Künstlerin Sophia mit Schlangenmuster-Stiefelchen und ihr Liebhaber Jared (rotzig-provokant: Ruben Dietze), der angeblich mal Türsteher und Drogenhändler war.
Tom hat Geld, Sophia und Jared wollen etwas davon, um ein Kunstprojekt zu finanzieren. Es soll ein Fluss voller Blut, Öl, Quecksilber und toten Tieren werden, als Riss durch die Welt und gewaltige Metapher für die Untaten der modernen Zivilisation. Klingt interessant. Sophia (mit kühler Schärfe: Hannah Jesna Hess) liefert dazu eine archaisch tönende Begründung, die auf abenteuerliche Weise mit klassischem Marxismus vermengt wird. Sie und Jared seien Lohnsklaven der herrschenden Klasse, die natürlich keine Veränderung wolle. Dazu müsse sie durch göttliche Bestrafung gezwungen werden, in Gestalt der biblischen Plagen. Für sie steht symbolisch der blutrote Fluss. „Die einzige Sklavin hier bin ich“, erklärt dagegen die Häppchen reichende Hausangestellte Maria, die das Geschwätz der wohlhabenden Herrschaft wunderbar trocken kommentiert. Das Reichenvolk spreche doch bloß über Geld und das Weltall.
Zwei Milieus und zwei Weltsichten konfrontiert der Einakter von Roland Schimmelpfennig, 2019 uraufgeführt und jetzt im Theater der Altstadt zu sehen, miteinander. Ein schön verdichteter Satz bringt es auf den Punkt: „Der Blick von oben ist immer anders als der Blick von unten“, meint Tom, den Ralph Hönicke einleuchtend als selbstgewissen Zyniker spielt, der gleichwohl später selber in einen Abgrund blickt, allerdings nur im Kopf. Und damit wird das 90-Minuten-Stück interessant.
Ein Stück über Sprache
Der Untergang der Zivilisation ist das Thema, doch es geht nie um konkrete Aktion oder Politik. Schimmelpfennig hat ein Stück über Sprache und ein Sprechen geschrieben, das angesichts drohender Katastrophen hilflos herumzappelt. Man redet und redet, man beharkt sich verbal, man plustert sich mit Worten auf. Ganz wunderbar, dass die vier Akteure manchmal mit einer leichten Distanz zum Text sprechen, das verleiht dem Sprechen in dieser Inszenierung einen ironisch-klugen Beiklang. Eine Besonderheit ist, dass die Protagonisten immer wieder das Geschehen beschreiben und kommentieren, und so entsteht eine weitere, erhellende Dimension des Stücks.
Stimmige Inszenierung
Ein wenig zäh ist es, hat Längen, Wiederholungen. Doch mit seiner formalen Raffinesse thematisiert es die Hilflosigkeit seiner Protagonisten angesichts eines verrückten Weltzustands. Tom, der selbstgefällige Reiche, schwadroniert politikerhaft davon, dass „wir einen neuen Gesellschaftsentwurf brauchen“. Später hat er eine bewegende Vision seiner eigenen ekelhaften Verwesung. Sue durchlebt in Gedanken eine Vorstellung von Glück, doch am Ende „war da niemand“. Benjamin Hille hat das alles stimmig inszeniert. Den fünf Akteuren gelingt es redend nicht, ihre Situation in ihrem gesellschaftlichen Hier und Jetzt zu bewältigen, und so ist Schimmelpfennigs Stück über das misslingende Gespräch nah dran an unserer zerrissenen und beängstigenden Gegenwart.
Stuttgarter Zeitung, 18. November 2024
„Der Riss durch die Welt“: Zimmerschlacht mit apokalyptischem Geplänkel
von Dietholf Zerweck
Als zweites Stück seiner neuen Intendanz hat Christoph Küster im Theater der Altstadt Roland Schimmelpfennigs „Der Riss durch die Welt“ herausgebracht. Es ist ein starker Schauspielerabend mit einem doppelbödigen Text.
Stuttgart. Die Traumvilla auf dem Berg, der Blick über die Hügel hinab ins Tal und die Stadt in der Ferne, die echten Gauguins und Rothkos an der Wand, die Bücher, die Surfbretter, das Marlin-Skelett an der Decke: Alles kreiert nur durch die Sprache, in welcher der Autor mit den kunstvoll fragmentierten Monologen und Dialogen seiner Figuren eine anschauliche Szenerie erschafft. Roland Schimmelpfennig, einer der meist gespielten zeitgenössischen deutschen Autoren auf dem Theater, ist ein virtuoser Sprachspieler, auch in der Struktur seiner Stücke. Bei seinem 2019 in München uraufgeführten Schauspiel „Der Riss durch die Welt“ geht die Zersplitterung nicht nur durchs Bewusstsein und die Realität der Gesellschaft, sondern durch den Text selbst: der Untertitel „170 Fragmente einer gescheiterten Unterhaltung“ signalisiert eine minimalistische Szenenstruktur mit Zeitsprüngen, Vor- und Rückblenden, variierten Loops, in denen die Figuren die thematischen Fäden weiterspinnen – manchmal etwas verwirrend, doch durchaus anregend und unterhaltsam. Und Benjamin Hilles Inszenierung im Theater der Altstadt hat das richtige Timing für einen eineinhalbstündigen, spannenden Theaterabend.
Ein paar Sofawürfel, ein Servierwagen mit Alkoholischem, eine transparente Gitterwand, die manchmal blutrot oder eisblau nach vorne drängt: Die Bühne von Hannes Hartmann gibt genügend Bewegungsfreiheit für die fünf Protagonisten, die hier aufeinandertreffen. Da ist Tom, der im Satellitengeschäft reich gewordene Hausherr (Ralph Hönicke), lässig und gönnerhaft-arrogant, interessiert an Kunst, wie auch seine jüngere Frau und ehemalige Sekretärin Sue (Sorina Kiefer), mit intuitiver Beobachtungsgabe und schlechten Träumen. Sophia (Hannah Jasna Hess), angesagte Aktionskünstlerin, ist zu Besuch, um ihr avantgardistisches Projekt vorzustellen: „Ein Fluss aus Blut und Müll. Ein Riss. Eine klaffende Wunde. Der Riss durch die Welt“. Mitgebracht hat sie ihren Lover Jared (Ruben Dietze), auch Rico oder Bambi genannt wie im Knast, wo er vermutlich eine Zeit verbracht hat. Und die Hausangestellte Maria (Petra Weimer) kommentiert: „Die wollten auch Geld, klar, deshalb waren sie ja da. Aber die hatten nicht ausgesehen wie Leute aussehen die über einen Fluss aus Blut reden – oder über das Alte Testament, Moses, überhaupt nicht, eher im Gegenteil…“
Aus dem „Ghetto“ hochgearbeitet
Was sich im Verlauf des Abends entwickelt, mit latent aggressiven Untertönen von Jared, der immer mal wieder ein Whiskyglas gegen die Wand wirft, ist eine ständig unterbrochene Unterhaltung über Gott und die Welt, über soziale Ungleichheit und Umweltzerstörung, Minderwertigkeitskomplexe (Jared: „Wir, die Affen im Zoo“) und zynische Wahrheiten (Tom: „Es geht um Geld, um Macht“), Albträume (Sue: „Die Kröte kriecht ihr in den Mund … sie beginnt zu ersticken“) und Katastrophenvisionen (Sophia: „Tote Fische. Tote Vögel. Brennende Augen. Ausschläge. Blut. Rauch. Eine kranke Sonne“). Dass auch die Gesellschaft krank ist, dass sich Sophia und Jared zwar aus dem „Ghetto“ des Prekariats hochgearbeitet haben, aber als Wohlstands-„Sklaven“ doch nicht zum Milieu der Schönen und Reichen zählen, und dass sich jeder als Sklave des anderen fühlt, die Hausangestellte Maria sowieso – das bestimmt den zerstückelten Dialog genauso wie die kreuzweise erotische Anspannung, die in der Luft liegt (Maria: „Sie war scharf auf ihn. Und er war scharf auf sie.“)
Daraus könnte sich eine Psycho-Zimmerschlacht entwickeln wie zum Beispiel in Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“, doch Schimmelpfennig stellt die Wortgefechte in den Kontext biblischer Plagen, der „Strafe Gottes“, von der Jared angesichts der nahenden Apokalypse faselt. Auch der so coole Tom weiß schließlich nicht weiter, der „ahnungslose alte Mann“ kommt zur Einsicht, es bräuchte „einen neuen Gesellschaftsentwurf“. Doch nach einer gewittrigen Nacht steht Sue in der Morgendämmerung auf der Terrasse und blickt in die taufrische Natur: „Aber da war niemand!“ Das Publikum applaudierte einen sehenswerten Theaterabend.
Ludwigsburger Kreiszeitung, 22. November 2024
Telefonische Kartenbestellung
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Mo – Fr | 10 – 18 Uhr
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Theater der Altstadt
Rotebühlstraße 89
70178 Stuttgart